Projekte

Gedenkort in Luzern
Ein Gedenkort für die Verstorbenen der Schweizer Armee
Das Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS hat für die Errichtung eines Gedenkortes für die Verstorbenen der Schweizer Armee einen Ideenwettbewerb veranstaltet. Zehn daraus prämierten Beiträge wurden nach dem Wettbewerb mittels eines Studienauftrags weiterbearbeitet.
Studienauftrag für Kunst und Architektur – Bericht des Beurteilungsgremiums:
Der Verfasser sieht die Erschaffung des Gedenkortes als Prozess, bewusst wird auf ein statisches Projekt verzichtet. Im Laufe der Jahre sollen im wiederkehrenden Gedenken oder als spontane Geste Bäume gepflanzt werden. So entsteht über Jahrzehnte ein Wald, in dessen Zentrum eine Lichtung bestehen bleibt.
Das runde, monolithisch in Beton gegossene Zentrum des Gedenkortes liegt anfänglich verwaist in der Naturwiese. Beim Betreten des Rondells sind feine Fugen im gestockten Beton zu erkennen, durch welche Wasser fliesst. Das Wasser entspringt sieben Lücken am Boden, auf deren Grund in Messingplatten Gedanken und Wünsche festgehalten sind.
Die Erschliessung erfolgt über einen schmalen Pfad, welcher nicht nur Zugang zur Gedenkstätte ist, sondern über die Wegkreuzung hinausführt und sich irgendwo im Unterholz des jungen Waldes verliert.
Das Beurteilungsgremium äusserte sich positiv zur Symbolik und Einfachheit dieses Projekts. Zudem wurde die prozesshafte Transformation und die Einbindung der Truppe durch die regelmässige Weiterbepflanzung sehr geschätzt. Jedoch war die Jury der Überzeugung, dass der Standort für einen solch dichten Wald nicht geeignet ist. Deshalb entschied das Beurteilungsgremium, dass das Projekt ‘Lichtung’ ausscheidet.
Verfasser:
Fabian Weber: Idee, Entwurf und Projektleitung
Markus Hostettler: Entwurf und Texte
Silvia Bucher: Lektorat
Julia Wyss: Visualisierung 3D
Eric Fellman: Beratung Landschaftsarchitektur
Tanja Gemma: Beratung Landschaftsarchitektur
René Gisler: Beratung Entwurf


Bepflanzung
Das prozesshafte Gestaltungskonzept sieht eine kontinuierliche Bepflanzung des
derzeit offenen Geländes über einen ausgedehnten Zeitraum vor. In einer ersten
Phase werden Pionierpflanzen und sich schnell und gut etablierende Jungbäume
der Lichtung Ruhe, Geborgenheit und eine intime Atmosphäre verleihen. So gelingt
es dem Entwurf von Beginn weg, einen in seiner Sensibilität und seinem Ausdruck
angemessenen Ort des Gedenkens zu schaffen. In der Folge wird die junge und
zerbrechliche Vegetation zu einem kompakten Mischwald verdichtet, der im Laufe
der Zeit an Kraft, Selbstverständlichkeit und letzten Endes an lebendiger
Eigenständigkeit gewinnt. Ein Ort der Sammlung und des Aufbruchs.